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Parodontologie

Die Parodontitis, im Volksmund auch Parodontose genannt, ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, von der ca. 50% der erwachsenen Bevölkerung betroffen ist. Dabei ist nicht nur das Zahnfleisch oberflächlich entzündet, sondern das gesamte Zahnbett, das den Zahn im Knochen festhält. Im Verlauf der Erkrankung wird der Kieferknochen sukzessive abgebaut, sodass es im Spätstadium zu Zahnlockerungen und -wanderungen kommen kann sowie zu einem Rückgang des Zahnfleisches. Ab dem 40. Lebensjahr ist die Parodontitis die Ursache Nummer eins für Zahnverluste.

Eine Notwendigkeit zur Behandlung der Parodontitis ergibt sich durch die Gefahr des Zahnverlustes. Umfassende Studien konnten zudem den Zusammenhang zwischen Parodontitis und der Gefahr eines Herzinfarktes, einer Frühgeburt oder eines Schlaganfalls belegen. Außerdem können sich ein Diabetes mellitus und eine Parodontitis gegenseitig negativ beeinflussen.

Parodontitis beeinträchtigt Gesundheit und Ästhetik


Die Erkrankung selbst bleibt meist über einen langen Zeitraum unentdeckt. Jedoch zeigen sich zunehmend Begleiterscheinungen wie Mundgeruch, Zahnlockerungen, Zahnfleischblutungen beim Zähneputzen oder Auffächerungen der Zähne. Auch „immer länger“ werdende Zähne oder „schwarze Dreiecke“ zwischen den Zähnen können Symptome einer Parodontitis darstellen. Somit sind regelmäßige Kontrollen für die Früherkennung einer Parodontitis besonders wichtig.

Eine rechtzeitig diagnostizierte und therapierte Parodontitis ist in den meisten Fällen gut beherrschbar. Sobald zahntragender Kieferknochen durch eine Parodontitis jedoch erstmal verloren gegangen ist, kann er nur unter größtem Aufwand regeneriert werden.

Parodontitistherapie

Durch frühzeitige Erkennung und einen systematischen Therapieplan kann die Progredienz der Parodontitis in den meisten Fällen aufgehalten und eine stabile Situation geschaffen werden.

Die systematische Parodontitis-Therapie beinhaltet mehrere Stufen:

1. Vorbehandlung

Während der Vorbehandlung werden zunächst gewisse Kenndaten wie die Taschensondierungstiefen klinisch erfasst, um den Schweregrad der Erkrankung zu ermitteln. Dies ist die Grundlage für die Beantragung der Parodotititstherapie bei der Krankenkasse.

Nach Anfärben der Zahnbeläge erhalten Sie durch unsere Prophylaxekräfte oder unsere Dentalhygienikerin dann speziell auf Sie abgestimmte Mundhygieneanweisungen. Danach erfolgt eine sorgfältige Entfernung harter und weicher Beläge oberhalb des Zahnfleischrandes unter Verwendung des Air-Flow Gerärtes sowie eine Politur der Zahnoberflächen.

Auf diese Weise werden oberhalb des Zahnfleischs befindliche Bakterien und Entzündungsprozesse bereits deutlich reduziert und die Beschwerden gelindert. Die Vorbehandlung ist die Grundlunge der systematischen Parodontitistherapie und für den Behandlungserfolg unumgänglich. Sie wird deshalb auch von den Krankenkassen verlangt.

2. Hauptbehandlung

Die Hauptbehandlung im Rahmen der Parodontitistherapie erfolgt nach Genehmigung durch die Krankenkasse, in der Regel einige Wochen nach der Vorbehandlung.

>Unter lokaler Anästhesie werden mithilfe von feinen und grazilen Schall- und Handinstrumenten harte und weiche Beläge unterhalb des Zahnfleischrandes sorgfältig entfernt. Ziel ist es die Keimzahl in der Zahnfleischtasche und somit im gesamten Mundraum zu reduzieren und so die Entzündung des Zahnfleisches zu behandeln.

Je nach Entzündungsgrad und Bezahnung kann die Hauptbehandlung auch auf zwei Termine aufgeteilt werden. So kann die Belastung für Sie möglichst gering gehalten werden. Wie auch bei anderen Maßnahmen setzen wir auf äußerst schonende und minimalinvasive Vorgehensweisen, die die Belastung für Sie gering halten.

3. Nachsorge

Für einen dauerhaften Behandlungserfolg ist Ihre Mitarbeit gefragt. Denn nur durch eine sorgfältige und spezielle Mundhygiene kann die Keimzahl der parodontalen Keime in der Mundhöhle dauerhaft reduziert werden. Hierzu gehört ebenfalls eine regelmäßige professionelle Entfernung der Beläge ober- und unterhalb des Zahnfleischrandes, was im Rahmen unseres Recallprogramms erfolgt. Ab einem gewissen Schwergrad der Parodotitis werden bestimmte Nachsorgebehandlungen von der Krankenkasse vollumfänglich übernommen. Bleiben diese Recalltermine allerdings aus, stellt sich schon nach ungefähr drei Monaten wieder die anfängliche Keimbelastung ein. Je nach Schweregrad der Erkrankung sollten solche Nachsorgebehandlungen im Rahmen der Prophylaxe deshalb alle 3 bis 6 Monate durchgeführt werden.

Chirurgische Parodontitistherapie

In besonders schweren Fällen der Parodontitis, bei wiederkehrenden Tascheninfektionen oder bei einem regenerativen Ansatz, das heißt wenn durch die Parodontitis verlorener Knochen oder zurückgegangenes Zahnfleisch wieder aufgebaut werden soll, können chirurgische Verfahren angewendet werden.

Dr. Marten Hufendiek hat durch eine zweijährige postgraduale Weiterbildung den Tätigkeitsschwerpunkt Parodontologie erworben und ist in diesem Bereich besonders qualifiziert.

Dr. Frederike Hufendiek, Fachzahnärztin für Parodontologie und geprüfte Spezialistin der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie unterstützt das Team des Zahnzentrums Sonnenhügel bei besonders komplexen Fragestellungen und Operationen.